VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten für verbessertes Busangebot in Klagenfurt
Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ und ÖBB zeichneten die Ausweitung des Busangebots der Klagenfurt Mobil GmbH mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 aus. Er stand heuer unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten“.
Die Stadt Klagenfurt hat in den vergangenen zwei Jahren das Busangebot deutlich ausgeweitet. Die Linie B und C fahren zwischen 6 und 20 Uhr bereits seit dem Jahr 2019 bzw. 2022 im 10 Minuten Takt. Die Fahrgastzahlen haben sich auf diesen Linien in den ersten drei Monaten jeweils verdoppelt. Auch die Nebenlinien profitierten, die Zahl der Fahrgäste ist um bis 40 Prozent gestiegen. Seit 3. September steht der Bevölkerung auch auf der Nord-Süd-Achse mit der Linie A ein 10 Minuten Takt zur Verfügung. Busspuren sowie intelligente Ampelschaltungen beschleunigen den Öffentlichen Verkehr. Klagenfurt ist Österreichs einzige Stadt, die an der EU-Cities Mission teilnimmt, um bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Dafür ist es wichtig, den Anteil der mit Öffentlichem Verkehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken stark zu erhöhen. “Wenn Städte das öffentliche Verkehrsangebot verbessern, werden sie von der Bevölkerung durch den verstärkten Umstieg vom Auto auf die Öffis belohnt. Das gleiche gilt für den Radverkehr, wenn die Rad-Infrastruktur ausgebaut und verbessert wird”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ-Experte Michael Schwendinger und der Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, Reinhard Wallner, überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten an Verkehrsstadträtin Sandra Wassermann und den Geschäftsführer von Klagenfurt mobil Wolfgang Hafner.
“BUS:SI” der Stadt Villach und Mobilitätsmanagement von Flextronics als vorbildliches Projekt ausgezeichnet
Mit Dezember 2022 wurde in Villach erstmals ein Taktfahrplan mit ganztägigem Halbstundentakt eingeführt, die Fahrpläne auf die S-Bahnen abgestimmt. Begleitet wurde das neue Angebot mit einer umfassenden Informationskampagne mit dem Slogan “BUS:SI – Mit uns fahren alle besser”. Der Erfolg lässt sich anhand der Fahrscheinverkäufe ablesen, die sich mehr als verdoppelt haben. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten nahmen der Mobilitätsbeauftragte der Stadt Villach, Gerald Aigner, gemeinsam mit Magistratsdirektor Christoph Herzeg entgegen.
Der Arbeitsweg ist an Werktagen der häufigste Mobilitätszweck und verursacht durch den Autoverkehr oft Verkehrsprobleme. Die Flextronics International mit ihren rund 1.000 Beschäftigten am Standort Althofen im Bezirk St. Veit an der Glan hat im Jahr 2022 begonnen Mobilitätsmanagement umzusetzen. Mit Hilfe der App ummadum erhalten Beschäftigte, die mit Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen, Bonuspunkte, die in der Region in Geschäften als Gutschein eingelöst werden können. Von Juni 2022 bis August 2023 wurden von den Beschäftigten in Summe 185.000 Kilometer nachhaltig zurückgelegt und rund 31.000 Kilogramm CO2 vermieden. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten nahm Projektleiterin und Nachhaltigkeitsbeauftragte Jasmin Pucher entgegen.
Landesrat Sebastian Schuschnig gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: “Bedarfsorientierte und attraktive Mobilitätsangebote werden immer mehr zum Standortfaktor. Welches Potential Kärntens Mobilität dabei hat, zeigt der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 aufs Neue. Sie alle zeigen beispielhaft, dass gerade Investitionen in den Angebotsausbau, in bedarfsorientierte öffentliche Verkehrsangebote und in eine attraktive Radmobilität den Standort nachhaltig stärken, für Wertschöpfung im Land sorgen und zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen.” Der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Kärnten und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Kärnten und der KELAG unterstützt.
Reinhard Wallner, Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr AG, betont: “Der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 würdigt wegweisende Projekte. Die Beispiele zeigen, wie der Öffentliche Verkehr und alternative Mobilitätslösungen unsere Region voranbringen können. Gemeinsam werden wir weiterhin daran arbeiten, die Mobilität in Kärnten umweltfreundlicher, sozialer und effizienter zu gestalten.”
Masterplan “Radmobilität Kärnten 2025” als Sonderpreis prämiert Ziel des Masterplans Radmobilität ist es, den Radverkehrsanteil langfristig zu verdoppeln. In den Jahren 2019 und 2020 wurde der Masterplan unter starker Beteiligung der Bevölkerung erarbeitet, seit dem Jahr 2020 werden Schritt für Schritt darin enthaltene Maßnahmen umgesetzt. Die Rad-Infrastruktur wird ausgebaut und die Vernetzung mit dem Öffentlichen Verkehr verbessert. Für den Masterplan “Radmobilität Kärnten 2025” nahmen die zuständigen Abteilungsleiter im Land Kärnten, Albert Kreiner und Volker Bidmon, die Auszeichnung als Sonderpreis im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises Kärnten entgegen.
Auf der VCÖ-Website sind unter www.vcoe.at bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zu finden. In dieser können Gemeinden, Schulen, Unternehmen und Wohnbauträger Tipps und Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden können.
Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.