„Mit Vielfalt gegen Einfalt!“
Die Stadtwerke Klagenfurt schreiben heuer zum 18. Mal den Kärntner Lyrikpreis aus. Dem Sieger winken 5000 Euro. Cvetka Lipus neu in der Jury. Einsendeschluss 24. Oktober.
„Ein Gedicht ist eine vollkommene sinnliche Rede“, erklärte der deutsche Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing. Man kann dem großen Dichter nur beipflichten! Mit dem Schönen und Anregenden dieser Welt werden sich bald wieder Jury-Mitglieder des Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt intensiv befassen. Der zweitgrößte Literaturwettbewerb des Landes findet heuer bereits zum 18. Mal statt. Den siegreichen Poeten winken Preisgelder von rund 14.000 Euro. Der Kärntner Lyrikpreis für deutsche und slowenische Autoren gilt längst als wichtiger Bestandteil der Kärntner Kulturszene. Die feierliche Preisverleihung erfolgt am 4. Dezember im Klagenfurter Stadthaus.
Seit 2008 schreiben die Stadtwerke Klagenfurt jährlich den Kärntner Lyrikpreis aus, um diese bedeutende Literaturgattung zu fördern und die bildreiche Sprache zu bewahren. Jährlich beteiligen sich rund 200 „Wortakrobaten“ an diesem außergewöhnlichen Literatur-Wettbewerb. Die Teilnehmer der deutschen und/oder slowenischen Sprache dokumentieren damit, dass in unserem Bundesland die Poesie einen enormen Stellenwert besitzt und kein „Stiefmütterchen-Dasein“ fristen muss. „Die bisher eingesandten Gedichte legen ein eindrucksvolles Zeugnis davon ab, wie unsere Poeten Stimmungen, Gefühle und Gedanken einfangen und umsetzen können“, meinte Stadtwerke-Vorstand Dipl. Ing. Erwin Smole bei der heutigen Pressekonferenz im Klagenfurter Hotel „Sandwirth“. Laut Smole wolle man mit dieser Veranstaltung auch der slowenischen Sprache eine auffällige Bühne bieten. Schließlich konnten immer wieder Dichter mit slowenischen Texten punkten. Smole und STW-Vorstandskollege Mag. Harald Tschurnig fordern talentierte „Zeilentänzer“ auf, ihre Werke einzuschicken. Die beiden STW-Vorstände rechnen auch diesmal mit „einem Berg Einsendungen ausdrucksstarker Gedichte“.
Für einige Teilnehmer, die beim Kärntner Lyrikpreis mitgemacht haben, bedeutete dies der Beginn einer „Schreib-Karriere“. Vorstand Erwin Smole: „Von der wärmenden Raumtemperatur bis hin zu erfrischenden Bademöglichkeiten in unseren Strandbädern – die Stadtwerke wirken rundum in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Dazu gehören auch Kultur und Literatur – und auch der Lyrikpreis!“ Laut Landeskulturreferent Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser konserviert Lyrik, wie er es im Buch „Kärnten Poesie“ wortreich ausdrückt, Empfindungen und Spannungen in Gesellschaften. Dem Klagenfurter Kulturstadtrat Mag. Franz Petritz zufolge hätte sich der Kärntner Lyrikpreis „längst unter den bedeutenden Kulturpreisen eingereiht“. Die Stadtwerke wären nicht nur in der Daseinsversorge ein wichtiger Partner der Stadt, sondern auch in kulturellen Angelegenheiten, so Petritz. Der Stadtrat: „Kulturvermittler sind keine Bittsteller, sie müssen unterstützt werden!“ Deshalb fördere er trotz Sparbudgets Ehrungen, Subventionen und Auszeichnungen. Mag. Alexander Gerdanovits (Leiter der Klagenfurter Kulturabteilung) und Mag. Julija Schellander-Obid (Slowenischer Kulturverband) begrüßen dieses erfolgreiche Literaturfestival in zwei Sprachen.
„Die Themen der eingesandten Arbeiten sind stets vielfältig – vom Krieg über Liebe bis hin zu unerfüllten Hoffnungen“, erzählt Jury-Vorsitzender und PEN-Club Austria-Vorstand Dr. Günter Schmidauer, der ausdrücklich darauf verweist, dass alle Arbeiten von der Jury anonym bewertet werden. Schmidauer: „Es geht um Vielfalt gegen Einfalt!“ Angesichts der aktuellen Krisen und Kriege fordert der Jury-Vorsitzende engagierte Kulturschaffende auf, politisch aktiv zu werden und offen Kritik zu äußern. Schmidauer: „Der Herr Trump sieht die Welt als Trampolin, auf dem er einfach herumspringen kann und mit Fake News Gesetze biegt. Deshalb ist Lyrik wichtig. Gedichte sind Flügelschläge gegen Gewalt, gegen das Böse…“
Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1.500 Euro, der dritte Preis mit 800 Euro. Diese Sieger erhalten auch eine Glastrophäe der HTL Ferlach. Zudem winken vier 500-Euro-Gewinne durch die PosterService GmbH (PSG), die Kraftwerkserrichtungs- und Betriebsgesellschaft (KEG), den Slowenischen Kulturverband und den PEN-Club Austria. Das Land Kärnten (Kulturabteilung) vergibt nach Jurybeschluss einen Sonderpreis von 3000 Euro für ein Lebenswerk, die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt 1500 Euro (ebenfalls für ein Lebenswerk). Heuer gibt es zum vierten Mal eine Prämie für slowenische Dichtkunst. Auch fünf Ehrenpreise (Urkunden) werden vergeben. Das Logo der Veranstaltungsreihe wurde vom slowenischen Künstler Gustav Janus entworfen. Lyrikpreis-Initiator Dr. Harald Raffer: „Der Lyrikpreis wurde bereits mehrmals mit dem Maecenas gewürdigt!“ Außerdem ruft Raffer auch all jene zum Einsenden ihrer feinfühligen Textkreationen auf, die bisher keinen der ersten drei Preise erreichen konnten. Der Autor: „Der jeweilige Hauptgewinner erhält nicht nur 5000 Euro, sondern bleibt für fünf Jahre vom Wettbewerb der Verse und Zeilen ausgeschlossen!“ In der Vergangenheit wären Poeten nach „mehrmaligen Anläufen schließlich ganz vorne gelandet“ – mit einer Auszeichnung. Poeten, greift zur Feder und haucht dieser wunderbaren Literaturgattung buntes Leben ein.
Einsendeschluss: 24. Oktober 2025 (Datum des Poststempels)
In der Jury gibt es heuer eine Änderung: Nach zwei Jahren scheidet Dolmetscherin Mag. Zdenka Hafner-Celan wegen beruflicher Verpflichtungen aus dem „Schiedsrichter“-Gremium aus. Ihr folgt die in Eisenkappel geborene und in Salzburg lebende slowenische Lyrikerin und Bibliothekarin Mag. Cvetka Lipus. Juryvorsitzender bleibt der Klagenfurter Autor Dr. Günter Schmidauer. Weitere Mitglieder: Schriftsteller Dr. h. c. Josef Winkler, Journalistin Ilse Gerhardt, Kulturexpertin Mag. Katharina Herzmansky und Autor Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
Die feierliche Übergabe des Kärntner Lyrikpreises 2025 erfolgt heuer am Donnerstag, 4. Dezember, um 18 Uhr im Klagenfurter Stadthaus. Siegreiche Autorinnen und Autoren lesen aus ihren Werken. Die Bevölkerung ist – bei freiem Eintritt – zu dieser einmaligen Kultur-Gala (mit Musik und Buffet) herzlich eingeladen.
Ausschreibebedingungen: Mit der Pressekonferenz erfolgt zugleich der Startschuss für Einsendungen. Erwartet werden bei freier Themenwahl Gedichte und lyrische Beiträge, auch abstrahierte Elaborate oder politische zeitkritische Kommentare in „gebundener“ Sprache. Die Mundart bleibt ausgeschlossen. Teilnahmeberechtigt sind Kärntner Lyrikerinnen und Lyriker sowie in anderen Bundesländern oder im Ausland lebende Kärntner (Texte in deutscher und/oder slowenischer Sprache). Einreichungen mit bis zu vier unveröffentlichten Gedichten in 8-facher Ausfertigung. Da das Auswahlverfahren anonymisiert erfolgt, darf auf den Texten kein Autorenname aufscheinen. Stattdessen sollte der Name mit einer kurzen Biografie und Telefonnummer (Post und Mailadresse) gesondert angegeben werden.
Einsendungen gehen an:
Stadtwerke Klagenfurt, St. Veiter Straße 31, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung PR/Marketing, Stichwort am Kuvert: Kärntner Lyrikpreis oder via mail mit dem Betreff Lyrikpreis an marketing@stw.at