Ein wunderbares Fest der Literatur, ein Feuerwerk der Wörter
Bereits Ende November kürte eine handverlesene Jury die GewinnerInnen des 16. Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt. Am Dienstag, 5. Dezember, folgte die feierliche Verleihung der Preise im Stadthaus in Klagenfurt. Ein kurzweiliges und launiges Fest der Literatur, bei dem PoetInnen vor den Vorhang geholt wurden und aus ihren Werken vorlasen. Erstmals durch den Abend führte Jury-Vorsitzender Dr. Günter Schmidauer, da Lyrikpreis-Erfinder Dr. Harald Raffer wetterbedingt aus dem Ausland absagen musste. Musikalisch durch den Abend begleitet wurden die KulturliebhaberInnen von Prof. Arthur Ottowitz.
Den ersten Platz des 16. Kärntner Lyrikpreises holte sich der wortgewandte, in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Philipp Hauser. Ihm überreicht STW-Vorstand Dipl. Ing. Erwin Smole eine Siegesprämie von 5000 Euro, eine von der HTL Ferlach kunstvoll angefertigte Trophäe und eine Urkunde. Auf dem zweiten Platz (1500 Euro) landete diesmal der Klagenfurter Tänzer und Künstler Erich Pacher. Der gebürtige Spittaler erreichte in den letzten drei Jahren bereits zwei Mal den beachtlichen fünften Platz. Den dritten Rang (800 Euro) konnte die Ferlacher AHS-Lehrerin Mag. Dr. Vera Wutti-Incko „erschreiben“ – mit slowenischen und deutschen Texten.
Rang vier – den Preis der PosterService GmbH PSG (500 Euro) – geht an den in Graz lebenden Bleiburger Michael Stöckl, der bisher beachtliche sechs Mal punkten konnte. PSG-GF Mag. Daniel Kovacevic gratulierte ihm recht herzlich.
Der fünfte Platz der Kraftwerkerrichtungs- und betriebsgesellschaft (KEG) ist für die Lyrikerin Mag. Isabella Krainer (500 Euro) reserviert, die krankheitsbedingt der Veranstaltung fernbleiben musste. Die gebürtige Friesacherin lebt in Neumarkt.
Mit dem 6. Platz, dem „Sternenpreis“ des Planetariums (500 Euro), wurde die in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Juristin Dr. Verena Roelants ausgezeichnet.
Anerkennungspreise erhielten die Klagenfurterinnen Elisabeth Hafner und Mag. Barbara Pachler, der in Graz lebende gebürtige Villacher Journalist Michael Tschida (nicht anwesend), die Klagenfurterin Katharina Godler (nicht anwesend), die Klagenfurter Lehrerin Mag. Silvia Velik und der Wernberger Autor Mag. Harald Schwinger (nicht anwesend).
Den Preis der slowenischen Kulturverbände in der Höhe von 1000 Euro für einen slowenischen Autor/slowenische Autorin geht an die in Wien lebende Studentin Johanna „Jana“ Haab, die leider nicht persönlich anwesend sein konnte. Sie schickte eine „familiäre Vertretung“, der Manuel Jug, Geschäftsführer Zentralverband slowenischer Organisationen, den Preis überreichte.
Der Preis der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt (1500 Euro) wurde nach Jurybeschluss der gebürtigen und in Salzburg lebende Klagenfurterin Elke Laznia zugedacht. Die mehrfach ausgezeichnete Laznia, die 2017 auch den „Kärntner Lyrikpreis“ gewinnen konnte, bezeichnete diesen als „leisen Bruder des Bachmannbewerbes“. Lanznia konnte krankheitsbedingt leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen.
Den Preis des Landes (3000 Euro) erhält die in Wien wohnende und in Klagenfurt geborene Kärntner Slowenin Verena Gotthardt – die Autorin brachte soeben einen Lyrikband heraus, „landete“ im Vorjahr beim Lyrikpreis an zweiter Stelle, war für den Bachmannpreis nominiert und erhielt vor Jahren einen STW-Anerkennungspreis. Sie nahm den Preis nach einer wunderbaren Laudatio von Dr. h. c. Josef Winkler von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser entgegen. Der Kulturreferent dankte den Stadtwerken für 15 erfolgreiche Verleihungen des Literaturpreises und dafür, dass dieser Preis mittlerweile auch die Literatur in beiden Landessprachen widerspiegelt. Es freut ihn, dass mit der Verleihung eine Tradition fortgesetzt wird, die mit exzellenten Namen gekennzeichnet ist.
Gratuliert, gelauscht und den Zauber des literarischen Abends genossen haben u.a. die beiden Jurymitglieder Büchner-Preis-Träger Dr. h. c. Josef Winkler und Journalistin Ilse Gerhardt, Ex-Jury-Mitglied MMag. Dr. Richard Götz, Landtagspräsident Reinhart Rohr, Leiterin der Abt. 14 – Kunst und Kultur MMag. Brigitte Winkler-Komar, ORF-Manager Michael Götzhaber und KEG-GF DI Heinz Koch.
Über den Lyrikpreis
- Jury: Schriftsteller Dr. h. c. Josef Winkler, Journalistin Ilse Gerhardt, Kulturexpertin Mag. Katharina Herzmansky, Übersetzerin Mag. Zdenka Hafner-Celan und Autor Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
- Die Jury bewertet die Arbeiten nur nach Nummern anonym. Jährlich beteiligen sich zwischen 130 und 280 AutorInnen der deutschen oder slowenischen Sprache bei diesem spannenden Zeilen-Wettbewerb.
- Insgesamt werden Geldpreise im Wert von über 15.000 Euro vergeben.
- Im Vorjahr erschien bei „Hermagoras“ eine Anthologie mit dem Titel „Kärnten Poesie“, eine Übersicht über 15 Jahre Lyrikpreis mit allen Siegern und Siegertexten.
- Der Lyrikpreis wurde schon mehrmals mit dem „Maecenas“ gewürdigt