„Wie sehe ich die Welt?“
Startschuss zum 17. Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt. Rund 15.000 Euro Siegesprämien winken. Am 28. November findet ein Kultur-Event mit Preisübergabe im Stadthaus statt.
„Prosa kann Abend und Mondlicht malen, aber die Morgendämmerung zu besingen, bedarf es der Dichter“, formulierte der englische Erzähler George Meredith äußerst poetisch. Deshalb schreiben die Stadtwerke Klagenfurt auch heuer wieder den Kärntner Lyrikpreis für deutsche und slowenische Autorinnen/Autoren aus. Zum 17. Mal seit 2008 können talentierte Zeilentänzer ihre feinfühligen Wortkonstruktionen einer großen Öffentlichkeit präsentieren – dabei winken Preisgelder in der Höhe von rund 15.000 Euro. Aus dem heimischen Kulturgeschehen ist Kärntens zweitgrößter Literaturwettbewerb längst nicht mehr wegzudenken.
Jährlich nehmen bis zu 250 Wortartisten der deutschen oder slowenischen Sprache an diesem Wettbewerb der Reime und Verse teil und dokumentieren damit, dass die Gattung „Lyrik“ in unserem Bundesland einen wichtigen Stellenwert besitzt. Heute fällt der Startschuss für interessierte Teilnehmer, Einsendeschluss ist der 28. Oktober 2024. Danach tagt die prominent besetzte Jury, die die eingesandten Gedichte anonym bewertet. „Die Werke der fantasievollen Schreiberinnen und Schreiber behandeln die unterschiedlichsten Themen und beindrucken durch enorme Ausdruckskraft, wuchtige Formulierungen oder tiefsinnige Gedanken“, erklärte Stadtwerke-Vorstand Dipl. Ing. Erwin Smole bei der heutigen Pressekonferenz. Mit dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihe wolle man auch die slowenische Sprache fördern und ihr eine auffällige Bühne bieten, so Smole. Zudem sei der Preis für die nächsten Jahre gesichert, betonte der STW-Chef. STW-Vorstandskollege Mag. Harald Tschurnig fordert Schreibtalente auf, sich rechtzeitig beim Lyrikpreis zu beteiligen. Schließlich würden zehn Geldpreise winken. Für einige Teilnehmer, die bei diesem Kulturevent bereits mitgemacht haben, bedeutete dies der Beginn einer „Schreib-Karriere“. Laut Landeskulturreferent Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser drückt Lyrik nicht nur höchst individuelle Gefühle aus, sondern konserviert auch Empfindungen sowie Spannungen in Gesellschaften. Als „Strahlkraft, die weit über Kärntens Landesgrenzen hinweg reicht“, bezeichnete der Klagenfurter Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz den Lyrikpreis in der Anthologie „Kärnten Poesie“. Und der Klagenfurter Kulturamtsleiter Mag. Alexander Gerdanovits unterstrich heute die Bedeutung eines Poesie-Wettbewerbes für „unsere Stadt“.
„Von der Anklage gegen blutige Kriege, ungestillten Sehnsüchten, der großen Liebe, menschlichen Abgründen, traumhaften Landschaften, unerfüllten Hoffnungen bis hin zum Tod – die Themenwahl ist stets vielseitig“, erklärte PEN-Club-Austria-Vorstandsmitglied und Jury-Vorsitzender Dr. Günter Schmidauer, der sich bei den Stadtwerken bedankt, weil es keinesfalls selbstverständlich sei, dass ein städtisches Unternehmen Geld in Literatur investiert. Immerhin werde im Land eines Nobelpreisträgers Peter Handke und einer Christine Lavant dieser schönen Kunstform ständig „Leben eingehaucht“. Schmidauer sieht in Gedichten „Flügelschläge gegen die Gewalt“. Die Texte werfen permanent die Frage auf: „Wie sehe ich die Welt?“ Das Logo der Veranstaltungsreihe wurde vom slowenischen Künstler Gustav Janus entworfen und umgesetzt. Lyrikpreis-Initiator und Autor Dr. Harald Raffer: „Der Lyrikpreis fand selbst schon großartige Anerkennungen, etwa durch mehrmalige Auszeichnungen mit einem Maecenas“.
Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, der zwei Preis mit 1.500 Euro, der dritte Preis mit 800 Euro. Diese Sieger erhalten zudem eine Glastrophäe der HTL Ferlach. Zudem winken fünf 500-Euro-Gewinne durch die PSG PosterService GmbH, die KEG Kraftwerkserrichtungs- und Betriebsgesellschaft, den Slowenischen Kulturverband, den PEN-Club Austria und den Drava/Wieser-Verlag. Das Land Kärnten (Kulturabteilung) vergibt nach Jurybeschluss einen Sonderpreis von 3.000 Euro für ein Lebenswerk, die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt einen Geldpreis in der Höhe von 1.500 Euro (ebenfalls für ein Lebenswerk). Heuer gibt es zum dritten Mal eine Prämie für slowenische Dichtkunst. Erstmals dabei: Der PEN-Club und der Drava-Verlag. Auch fünf Ehrenpreise (Urkunden) werden vergeben.
Einsendeschluss: 28. Oktober 2024 (Datum des Poststempels)
Jury: Vorsitz Dr. Günter Schmidauer, Schriftsteller Dr. h. c. Josef Winkler, Journalistin Ilse Gerhardt, Kulturexpertin Mag. Katharina Herzmansky, Übersetzerin Mag. Zdenka Hafner-Celan und Autor Prof. Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
Ausschreibebedingungen: Erwartet werden bei freier Themenwahl Gedichte und lyrische Beiträge, auch abstrahierte Elaborate oder politische zeitkritische Kommentare in „gebundener“ Sprache. Die Mundart bleibt ausgeschlossen. Teilnahmeberechtigt sind Kärntner Lyrikerinnen und Lyriker sowie in anderen Bundesländern oder im Ausland lebende Kärntner (Texte in deutscher und/oder slowenischer Sprache). Einreichungen mit bis zu vier unveröffentlichten Gedichten in 8-facher Ausfertigung. Da das Auswahlverfahren anonymisiert erfolgt, soll auf den Texten kein Autorenname aufscheinen. Stattdessen sollte der Name mit einer kurzen Biografie und Tel. Nr. (Post- und Mailadresse) gesondert angegeben werden.
Adresse: Stadtwerke Klagenfurt, St. Veiter Straße 31, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung PR/Marketing, Stichwort: Kärntner Lyrikpreis.
Die feierliche Übergabe des „Kärntner Lyrikpreises 2024“ erfolgt heuer am Donnerstag, 28. November, um 18 Uhr im Klagenfurter Stadthaus. Siegreiche Autoren und Autorinnen lesen aus ihren Werken. Die Bevölkerung ist zu dieser einmaligen Kultur-Gala (mit Musik und Buffet) herzlich eingeladen. Eintritt frei.